Freitag, 8. Januar 2016

Rezension | "Das Lächeln der Frauen" von Nicolas Barreau

Piper | Taschenbuch| 336 Seiten | 1. April 2012 | 978-3492272858
Inhalt (Quelle: Amazon.de)
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Die junge Restaurantbesitzerin Aurélie hat Liebeskummer: Von einem Tag auf den anderen wurde sie von ihrem Freund verlassen. Unglücklich streift sie durch Paris und stößt in einer kleinen Buchhandlung auf einen Roman, der gleich in den ersten Sätzen nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Begeistert von der Lektüre, möchte Aurélie den Autor des Buchs kennenlernen, doch der ist leider sehr menschenscheu, erfährt sie vom Lektor des französischen Verlags. Aber Aurélie gibt nicht auf …

Meinung
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Das Lächeln der Frauen hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Die Sprache ist wunderschön und die Beschreibungen sind sehr greifbar – ich hatte das Gefühl, wirklich in Paris zu sein und André und Aurélie zu begleiten. Die Stadt und ihre Menschen werden mit Wärme beschrieben und der Autor/die Autorin schafft es dabei, die Bilder ganz nebenbei entstehen zu lassen, ohne dass man das Gefühl hat, sich durch überflüssige Passagen quälen zu müssen. Die Beschreibungen gliedern sich natürlich in die Geschichte ein – nur bei einer Szene fand ich die Beschreibung schlecht umgesetzt: als André sich selbst beschreibt (à la „Ich bin auch nicht gerade unattraktiv, denn: … “).

Die Liebesgeschichte ist schön umgesetzt und grundsätzlich romantisch, ohne dabei übertrieben kitschig zu wirken. Auch das große Drama bleibt aus; natürlich gibt es Hindernisse und am Ende auch eine Krise, doch alles ist eher ruhig geschildert – nicht übertrieben dramatisch, um die Geschichte aufzubauschen. Die Gefühle der beiden entwickelten sich für meinen Geschmack zwar etwas zu plötzlich, aber darüber kann ich bei einer guten Geschichte noch hinweg sehen.

Worüber ich allerdings nicht hinwegsehen kann ist, dass ich für viele viele Seiten nur den Kopf über die Protagonisten schütteln konnte.
Aurélies Verhalten, nachdem sie das Buch entdeckt hat, wirkte auf mich sehr obsessiv. Dieser Nachdruck, mit dem sie ihren Willen durchsetzen möchte, könnte beeindruckend sein, doch mich hat sie mit ihrer Hartnäckigkeit nach einer Weile einfach nur genervt und mir taten die Leute leid, die in dieser Lage mit ihr kommunizieren mussten. Ich als Verleger hätte ihr mal ein paar Takte geklopft. Wenn der Autor ihr nicht antworten will, dann will er ihr nicht antworten. Ich verstehe, wieso es ihr so wichtig war, aber meiner Meinung nach hat sie es übertrieben. Am Anfang, als sie verlassen wurde, war sie mir sehr sympathisch und auch zwischendurch schimmerten liebenswerte Seiten durch, aber lange war ich nur genervt davon, wie sie mit dem armen Verleger umspringt.
Auch das männliche Gegenstück bekleckert sich aber nicht nur mit Ruhm – ich an seiner Stelle hätte ihr einfach die Wahrheit gesagt, so früh wie möglich – vor allem, wenn er davon überzeugt ist, dass sie die Richtige für ihn ist. Das konnte doch alles nicht gut gehen und das hätte er sehen müssen. Andererseits hätte es in diesem Fall natürlich keine Geschichte gegeben ;)

Das Ende fand ich dann wieder sehr gelungen, sehr schön geschildert und einfach passend. Ich konnte es mir richtig gut vorstellen und bei dem „Anfang des Buches“ hatte ich fast Tränen in den Augen. Das war eine sehr schöne Stelle und eine gelungene Einleitung für den Abschluss des Buches.

Fazit
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Trotz meiner Kritik am Verhalten der Hauptcharaktere würde ich Das Lächeln der Frauen mit 3,5/5 Sternen bewerten, da ich mich gut unterhalten habe, der Schreibstil mir sehr gut gefallen und gerade das Ende mich sehr berührt hat.
Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher des Autoren/der Autorin (?) lesen.
★★★★ 4/5 Sterne

WERBUNG
Folgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
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Warum immer mehr Verlage ihre Autoren erfinden (Spoiler für die Handlung)
Leseprobe
Buchverfilmung

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Diese Rezension wurde ursprünglich am 25. April 2014 hier veröffentlicht.
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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

4 Kommentare:

  1. Hallo :-)

    Mir hat das Buch auch gut gefallen und der Film ist im Vergleich auch recht gut!
    Ich habe von "Nicolas Barreau" auch Du findest mich am Ende der Welt, Menu d'armour, Die Frau meines Lebens und Eines Abends in Paris gelesen!
    Ich war begeistert :-)

    Liebe Grüße,
    Vanessa
    vanessasbuecherregal.blogspot.de

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    1. Hey,

      danke für den Kommentar :) Ich habe bisher leider weder den Film gesehen noch andere Bücher des 'Autoren' gelesen, aber beides möchte ich noch ändern. Gut zu wissen, dass der Film und die anderen Werke gut sind!

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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    2. Hallu Kerstin,

      beides kann ich dir nur dringendst empfehlen!
      Gib mir bitte Bescheid, wie dir Film und Bücher gefallen haben. :)

      Liebe Grüße,
      Vanessa

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    3. Hey,

      werde ich machen! :)

      Liebe Grüße,
      Kerstin

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