Mittwoch, 2. August 2017

Rezension | "Du sollst nicht leben" von Tania Carver

List | Taschenbuch | 464 Seiten | 14. Juli 2017 | 978-3548613512 | Marina Esposito (#6)

"Phil hatte [...] bereits einige unschöne Tatorte gesehen. Dieser hier zählte jedoch ohne Zweifel zu den schlimmsten. Ein Alptraum. Nur dass er real war." // Seite 20


Reihenfolge der »Marina Esposito«-Reihe:

Entrissen (1)
Der Stalker (2)
Stirb, mein Prinz (3)
Jäger (4)
Morgen früh, wenn du willst (5) 
Du sollst nicht leben (6)
...

Was wirst du opfern?
DI Phil Brennan wird zu einem grausigen Tatort gerufen. Eine Mutter und ihr Baby wurden vor den Augen des Kindsvaters mit einer Armbrust erschossen. Dieser hatte die Wahl: entweder mit seinem eigenen Leben oder dem seiner Familie den Unfalltod zweier Menschen zu büßen. Er wählte seine Familie. Ausgerechnet diesmal ist Phil Brennan auf sich allein gestellt. Denn seine Ehefrau, Polizeiprofilerin Marina Esposito, muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

 
Du sollst nicht leben ist mittlerweile mein viertes Buch des Autoren-Duos "Tania Carver". Auch wenn "Jäger" noch auf meinem SuB liegt und "Morgen früh, wenn du willst" auf meiner Wunschliste steht, haben die Bücher der Autorin auf mich immer einen gewissen Reiz. Mir gefallen die Fälle, die Ermittlungen und die Auflösung des Falls, aber allen voran mag ich natürlich Phil Brennan und Marina Esposito, auf die ich mich sehr gefreut habe, als Du sollst nicht leben bei mir eingezogen ist.

Der Thriller startet meiner Meinung nach sehr stark und wirft den Leser, wie so oft, mitten ins Geschehen. Man kennt das ja von Thrillern und Krimis, dass im ersten Kapitel schon direkt erste Opfer gefordert werden und der Täter als Phantom auftaucht. Man hat als Leser schon gleich das Gefühl, besser gestellt zu sein, einen besseren Überblick über den Tatort zu haben, als der Ermittler selbst. Ich habe bei der Reihe Band vier und fünf bisher leider ausgelassen (wie oben geschrieben schlummert Band vier schon seit einer Weile auf meinem SuB), deshalb war ich auf Phils Kollegen Sperring & Co nicht wirklich vorbereitet. Trotzdem bin ich leicht gestartet, habe die verschiedenen Charaktere mühelos kennenlernen können und habe das Ermittlerteam als Einheit aufgrund seiner Vielfältigkeit direkt sehr gerne gehabt.

Und auch wenn der Thriller einen sehr starken Anfang hatte, mich direkt packen konnte und mich das Thema an sich (Selbstjustiz) viel mehr angesprochen hat, als das Thema in Band drei (Sekte), hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Plot. Zwischendrin gibt es mehrere Längen und auch wenn ich den Perspektivenwechsel an sich sehr angebracht fand, war mir persönlich der Fokus doch zu sehr auf den Rechtsprecher gelegt. Gerne hätte ich mehr über die intensive Fallermittlung gelesen, über Phil, ein bisschen mehr Action, ein bisschen mehr Dramatik. Marina hat in ihrem eigenen Nebenplot all das bekommen (meiner Meinung sogar noch viel mehr als das durch den sehr emotionalen Todesfall) – Phils Ermittlungen sahen dagegen, trotz spannendem Hauptthema, doch eher schleppend aus.


Wer die Bücher von Tania Carver und die "Marina Esposito"-Reihe kennt, der weiß, dass es neben dem eigentlichen Plot, auch oft um die persönliche Seite von Phil Brennan und Marina Esposito geht. Mir gefällt das immer sehr gut, denn es lockert die Thriller-Stimmung ein wenig auf und gibt den Büchern eine emotionalere Note. Auch in Du sollst nicht leben hat mir die Beziehung zwischen den beiden sehr gut gefallen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass Marina mehr mit Phil gearbeitet hätte und ihm, gerade gegen Ende, mehr hätte helfen können. Trotzdem hat es mir gefallen und wird auch ein Grund sein, warum ich immer wieder zu den Büchern von Tania Carver greifen werde.

Für mich immer wieder toll ist der Schreibstil. Meistens fliege ich einfach nur so durch die Seiten und auch wenn ich kein großer Fan von Perspektivenwechseln bin, fand ich es hier doch sehr nützlich – gerade die Gedanken des Rechtsprechers. Vieles von dem, was der Täter gemacht hat und die Opfer gedacht haben, hätte alleine aus Phils Perspektive niemals umgesetzt werden können. Auf jeden Fall freue ich mich auch wegen des Schreibstils immer wieder, wenn ein neues Buch der Phil-/Marina-Reihe erscheint und ich bin wirklich ein Fan des Autoren-Duos geworden.

Besonders gut gefällt mir ja das Cover, das sich nicht nur vom vorherigen gelben Band abhebt (trotz ähnlicher Gestaltung), sondern vor allem mit dem 3D-Klebeband-Effekt einfach nur super umgesetzt ist. Ich bin ja sehr gespannt, was sich die Gestalter für den nächsten Band ausdenken werden, der vom Inhalt her wohl an Du sollst nicht leben angelehnt sein wird.
Im Grunde ist Du sollst nicht leben ein solider Thriller mit starken Spannungsmomenten und leichten Längen. Allerdings macht das Zusammenspiel aus Haupt- und Nebenplot das wieder wett und lässt auch in diesem Band der Reihe Phil und Marina als zwei toll umgesetzte Ermittler erscheinen. Ich freue mich definitiv auf Band sechs.

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Vielen Dank an Vorbalesen und an den List Verlag für das Rezensionsexemplar.
Habt ihr Du sollst nicht leben schon gelesen?
Steht es auf eurer Wunschliste?
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche!

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Das Urheberrecht des Klappentextes unterliegt dem List Verlag.
Das Urheberrecht des Titelbilds unterliegt einzig und allein der Blogredaktion.

2 Kommentare:

  1. Dieses Buch könnte mir gefallen, das ist genauuu mein Geschmack und das Zitat von Seite 300 klingt echt super. Vielen Dank fürs Hochladen :)
    Schönen Abend und liebe Grüße
    Andrea

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    Antworten
    1. Hallo Andrea,

      ich kann das Buch, wie du siehst, nur empfehlen :) Viel Spaß damit, falls du es kaufen solltest.

      Liebste Grüße
      Julia

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