Samstag, 11. Februar 2017

Rezension | "Marter" von Jonathan Holt

blanvalet | eBook | 512 Seiten | 17. Februar 2014 | B00HA9RD2W
Originaltitel: The Abomination / The Boatman (2013)
1. Band der Reihe

Marter / The Abomination / The Boatman (1)
Folter / The Abduction (2)
Der Verräter / The Traitor / The Absolution

  
(Verlagsseite)

»Ein Weib soll keine Männertracht tragen; denn wer solches tut, ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.« 5. MOSE 22,5
Es ist die Nacht von La Befana, und ganz Venedig feiert. Nur auf dem kleinen Platz vor Santa Maria della Salute herrscht tödliche Stille. Der Canale Grande hat eine Leiche angespült: Die Frau liegt auf den Stufen der Kirche, und sie trägt die Robe eines Priesters – ein unaussprechliches Sakrileg, das es in der katholischen Kirche nicht geben darf. Capitano Katerina Tapo wird auf den Fall angesetzt, und sie stößt bei ihren Ermittlungen auf weit schrecklichere Gräuel, in die nicht nur die Kirche verwickelt ist …


(Verlagsseite)

Jonathan Holt studierte Literatur in Oxford und ist heute Creative Director einer Werbeagentur. Als er das erste Mal nach Venedig reiste, war die Stadt überflutet vom Hochwasser und lag in dichtem Nebel. Diese einzigartige Kombination aus Glanz und Verfall inspirierte ihn zu einem rasanten, modernen Thriller, der in 16 Ländern erscheint.


Karte von Venedig
Prolog
76 Kapitel
Historische Randnotiz
Danksagung


"Marter" hat mir gut gefallen. Was wie ein ganz einfacher Krimi beginnt, wird schnell zu einer komplexen, packenden Geschichte um religiöse Fragen, Menschenraub, Staatsgeheimnisse und Kriegsverbrechen.

Zunächst scheint es drei separate Handlungsstränge zu geben; Katerina Tapo ermittelt gemeinsam mit einem Kollegen in einem seltsamen Mordfall, Holly Boland wird vom US-Militär gerade nach Venedig versetzt und Daniele Barbo, der Entwickler der virtuellen Welt von "Carnivia", bereitet sich darauf vor, vom Gericht schuldig gesprochen und verurteilt zu werden. Es stellt sich aber schon bald heraus, dass alles miteinander verbunden ist. Dem Autor ist es hierbei gelungen, eine spannende Geschichte zu erschaffen, die einige wichtige Fragen aufwirft und auch die noch immer existierende Gleichberechtigung der Frauen thematisiert. So geht es beispielsweise darum, ob Frauen Priester werden können oder nicht, aber auch um Zwangsprostitution und darum, welche Konsequenzen sexuelle Beziehungen am Arbeitsplatz haben können. Dabei wirkt die Handlung von "Marter" aber keinesfalls überladen, vielmehr hat Holt diese verschiedenen Themen sehr geschickt mit den Ermittlungen in dem Mordfall verknüpft, sodass wirklich nur eine große, komplexe Geschichte erzählt wird.

Bei "Marter" handelt es sich um den ersten Teil der Carnivia-Trilogie, sodass nicht alle Fragen am Ende beantwortet werden, doch es bleibt auch bei weitem nicht alles offen. Der Leser hat bereits einige Einblicke in die Hintergründe bekommen und weiß, dass es hier um eine sehr große und wichtige Sache geht, sodass ich schon sehr auf die Folgebände gespannt bin und auch vorhabe, "Folter" demnächst zu lesen. Besonders interessant fand ich die 'historische Randnotiz' am Ende des Buches, in der Holt erklärt, wie viel Wahrheitsgehalt in seiner Geschichte steckt; ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich das während des Lesens mehrfach gefragt habe, da einige erschreckende und beunruhigende Sachen aufgedeckt wurden, sodass diese Anmerkung des Autors sehr hilfreich war. Auf jeden Fall habe ich jetzt Lust, mich mehr mit den Hintergründen zu befassen.

Neben der packenden Geschichte und dem wunderbaren Setting (der Schauplatz Venedig ist hier nicht austauschbar, sondern wird tatsächlich benutzt) gibt es auch noch mehrere gut ausgearbeitete Charaktere. Sie waren mir nicht alle sympathisch und es wurden auch Dinge getan, die ich persönlich verwerflich finde, aber es war interessant, über sie und ihre Nachforschungen zu lesen. Gut gefallen hat mir in diesem Zusammenhang auch, dass die Gegenspieler sehr gerissen waren, sodass die Bedrohung für die Protagonisten die ganze Zeit real wirkte.
Auch die Einblicke in das italienische Rechtssystem waren interessant, auch wenn ich hoffe, dass es in der Realität nicht ganz so korrupt ist, wie es hier dargestellt wurde...


Insgesamt kann ich "Marter" empfehlen. Das Buch bietet eine fesselnde Geschichte, die komplex, aber nicht kompliziert ist, interessante Charaktere und ein paar offene Fragen, sodass man gespannt auf die nächsten beiden Bände sein kann.

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Herzlichen Dank
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... an den Verlag und Jellybooks.de, die das Buch im Rahmen einer Testleseraktion zur Verfügung gestellt haben.
Kennt ihr das Buch schon?
Wenn ja, was ist eure Meinung?
Noch einen schönen Tag :)

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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

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