Montag, 25. Januar 2016

Rezension | "Die Dorfhexe" von Linda Olsson

btb Verlag | Taschenbuch | 256 Seiten | 01. September 2009 | 978-3442739349
Originaltitel: Let Me Sing You Gentle Songs (2005)

"Erinnerungen scheinen in beliebiger Reihenfolge und unabhängig von ihrer Entstehung aufzutauchen. Gestern kann ebenso lange her sein wie letztes Jahr." // Seite 79
Inhalt (Buchrücken)
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Welchen Preis hat das Glück? Zwei Frauen, zwei Lebensgeschichten – und eine Begegnung, die alles zum Guten wendet

Nach dem Tod ihres Mannes sucht Veronika Trost in der Einsamkeit und mietet ein Haus in einem schwedischen Dorf. Bald schon wird ihre als Dorfhexe verschriene Nachbarin die engste Vertraute der jungen Frau. Noch ahnt Veronika nicht, dass die alte Frau schwer an einem schrecklichen Geheimnis trägt. Doch dann kommt der Tag der Abrechnung – und der Tag der Vergebung …

Die Autorin (Verlagsseite)
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Linda Olsson, geboren in Schweden, studierte Jura und arbeitete im Finanzgeschäft. Sie lebte in Kenia, Singapur, Japan und England und hat sich schließlich mit ihrem Mann in Neuseeland niedergelassen. 2003 gewann sie den Kurzgeschichten-Wettbewerb der Sunday Star Times. Ihrem Debütroman "Die Dorfhexe" gelang sofort der Sprung auf die internationalen Bestsellerlisten. Auch ihr zweiter Roman "Die Nacht trägt deinen Namen" ist ein internationaler Erfolg.

Aufbau
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Zwischen der "Haupterzählung" sind immer wieder Kapitel eingeschoben, in denen Astrid und Veronika aus der Ich-Perspektive über Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit berichten.

Meinung
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Es ist mir sehr schwer gefallen, "Die Dorfhexe" zu bewerten.

Auf der einen Seite ist das Buch wunderschön geschrieben. Olsson kann definitiv schreiben; sie erschafft mit nur wenigen Worten ausdrucksstarke, farbenfrohe Bilder, die man sehr gut sehen kann und gerade die Beschreibungen sind einfach schön... sogar, wenn die Autorin nur erzählt, wie Astrid Pfannkuchen zubereitet, ist alles sehr klar und eindringlich geschildert, sodass man die Szene problemlos vor Augen hat und fast schon glaubt, die Pfannkuchen schmecken zu können.
Auch die Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Frauen hat mir im Großen und Ganzen gefallen, auch wenn sie sich für meinen Geschmack zu schnell vertraut haben. Gerade bei Astrid hat mich dies verblüfft, da sie sehr zurückgezogen lebte... sie hatte keinen Grund, einer fremden Frau so schnell intime Dinge aus ihrem Leben zu erzählen. Davon abgesehen hat mir aber gefallen, wie Olsson die Beziehung zwischen den beiden dargestellt und entwickelt hat.

"Die Dorfhexe" ist ein sehr ruhiges Buch, das ein paar wichtige, schöne Botschaften über das Leben und vor allem das Glück enthält. Es passiert nicht sehr viel und die stillen, ruhigen Momente sind sehr gut dargestellt, aber es gibt auch ein paar einschneidende Ereignisse, hauptsächlich in den Erzählungen über die Vergangenheit der beiden Frauen. Davon abgesehen ist die Geschichte aber sehr ruhig, sie fließt geradezu dahin. Dies hat mich nicht gestört, aber wenn jemand nach aufregenden, ereignisreichen Erzählungen sucht, wäre dies das falsche Buch.
Was mich sehr gestört hat, waren ein paar Momente aus Astrids Vergangenheit. Dies betrifft vor allem eine Szene, auf die ich aber nicht näher eingehen kann, weil es ein Spoiler wäre. Diese Szene war sehr verstörend und für mich auch absolut unerklärlich. Man kann sich einen Grund zusammen reimen, aber für mich war es nicht genug und ich habe definitiv kein Mitleid gefühlt. Leider wurde dieser Moment nicht mehr wirklich aufgegriffen, aber für mich war er bis zuletzt sehr präsent und mein Lesespaß wurde hierdurch getrübt.
Was mich auch stört, ist der deutsche Titel. Er kommt daher, dass die Dorfbewohner Astrid als "Hexe" bezeichnen, doch warum sie dies tun wurde nicht wirklich erklärt. Ich hatte auf jeden Fall erwartet, dass die alte Frau "hexiger" wäre und war enttäuscht, dass dieser Aspekt keine Rolle spielte. Deshalb ist der Titel wirklich nicht gut gewählt.

Fazit
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Wie bereits gesagt ist es mir schwer gefallen, dieses Buch zu bewerten. Es ließ sich sehr angenehm lesen, doch der Inhalt hat mir ein paar Probleme bereitet. Letztendlich habe ich mich deshalb für eine durchschnittliche Bewertung entschieden.
★★★3(3,5)/5 Sternen

WERBUNG
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Leseprobe
Homepage der Autorin
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Das Urheberrecht der Inhaltsangabe und des Covers unterliegt dem Verlag.

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